Die Rasse
Die Herkunft des Jack Russell Terriers
Der Jack Russell Terrier wird seit über 170 Jahren in England gezüchtet und kam in den 1980er Jahren – hauptsächlich durch englische Pferdepfleger und Reiter – nach Deutschland. Leider handelte es sich dabei oft um Jack Russell Terrier, die nicht reinrassig waren, sondern Fremdblut in sich hatten und daher dem englischen Rassestandard nicht entsprachen.
Natürlich wurde mit diesen Hunden hier auch gezüchtet, da sie den liebenswerten Charakter des Jack Russell Terriers besaßen und daher die Nachfrage sehr groß war. Dadurch entstand in Deutschland ein völlig falsches Bild vom Jack Russell Terrier. Mittlerweile sind allerdings viele gute, korrekt gezogene Hunde aus England importiert worden, so dass es mit der Zucht schnell bergauf ging und heute viele korrekte Jack Russell Terrier in Deutschland anzutreffen sind, die dem englischen Rassestandard entsprechen. Trotzdem sollte man beim Kauf eines Jack Russell Terriers darauf achten, dass er dem Rassestandard tatsächlich entspricht und eine Ahnentafel vorhanden ist, damit man nicht für teures Geld einen angeblich echten Jack Russell Terrier kauft, der nur eine Kreuzung ist und wenig Ähnlichkeit mit dem korrekten Jack Russell Terrier aufweist. Jack Russell Terrier, die dem Rassestandard nicht entsprechen, sind außerdem für den jagdlichen Einsatz nicht zu gebrauchen, da der Rassestandard aus den Anforderungen an die Arbeit unter der Erde heraus entstanden ist und ein Hund mit einem zu großen Brustumfang, einem zu langen Rücken und krummen Beinen niemals problemlos in einen Fuchsbau einschliefen kann und auch andere jagdliche Anforderungen nur mit Mühe oder gar nicht erfüllen kann.
Besonders schlimm ist aber die Tatsache, dass derartig unkorrekt gebaute Hunde in einigen Jahren oft auch gesundheitliche Schäden aufweisen können (z. B. Rückenprobleme, Gelenkschäden etc.). Der Jack Russell Terrier ist ein Gebrauchshund, der in England lediglich zur Bauarbeit, in Deutschland jedoch vielseitig eingesetzt wird. Er ist mutig, hart und intelligent bei der Bauarbeit, eignet sich zum Stöbern, kann bei Nachsuchen eingesetzt werden und auch bei Drückjagden. Außerdem ist er ein seiner Größe entsprechend guter Apporteur und sehr wasserfreudig.

Korrekter Jack-Russell-Terrier
Aber der Jack Russell-Terrier ist nicht nur ein guter, leichtfüßiger Jagdhund, sondern auch ein ausgesprochener Familienhund, mit dem auch Kinder viel Spaß haben und der deren Ungeschicklichkeiten keinesfalls übel nimmt.
Warum ein Jack Russell Terrier?
Obwohl in der Zwischenzeit zum Modehund aufgestiegen, gibt es wie bei jeder Rasse viel Pro und einige Kontras zu diesem Thema. Der Jack Russell Terrier ist nicht der einfachste Hund und eignet sich nicht für jeden. Er ist der richtige Hund für Sie, wenn Sie unternehmungsfreudig sind, die Natur lieben, gerne Spazieren gehen oder Sport treiben und Spaß an der Beschäftigung mit dem Tier haben.

Stets aufmerksam, neugierig und zu allem bereit
Jack Russell Terrier eignen sich hervorragend für Hundesport wie Agility, Frisbee oder Dogdancing. Dabei wird der Hund sowohl körperlich, als auch geistig gefordert und gefördert und auch Sie bleiben dabei in Bewegung. Haben Sie sich erstmal für diesen Hund entschieden, heißt es jeden Tag und bei Wind und Wetter: „Runter von der Couch und ab an die frische Luft. Seien Sie kreativ und bieten Sie Ihrem Jack Russell immer mal wieder neue Abenteuer, damit er nicht die Lust an Ihnen verliert und sich selbständig neue Herausforderungen sucht, die Ihnen mit großer Wahrscheinlichkeit nicht gefallen werden.
Wie erziehe ich einen Jack Russell Terrier?
Die Erziehung eines Jack Russell Terriers ist bereits im Welpenalter für das zukünftige Zusammenleben von besonderer Wichtigkeit. Besonders im Welpen- und Junghundalter legt man die Grundsteine der Erziehung.

Jack-Russell-Terrier-Welpen
Deshalb loben Sie Ihren kleinen Welpen für alle Kleinigkeiten, die er ganz toll macht, z.B. wenn er hinter Ihnen folgt, wenn er lieb auf seinem Kissen liegt, wenn er Ihnen aufmerksam in die Augen schaut, wenn er Sitz oder Platz macht und wenn er zu Ihnen gelaufen kommt. Positive Verhaltensweisen werden sofort und auf den Punkt belohnt und Fehlverhalten wird bestraft. Die oberste Prämisse der Erziehung eines Jack Russell Terriers sind Konsequenz und Eindeutigkeit. Sie sollten sich innerhalb der Familie schon bevor der Welpe einzieht darüber im Klaren sein, was dem Hund erlaubt wird und was nicht. Entweder erlaubt man ein bestimmtes Verhalten immer oder nie und das gilt bereits im Welpenalter. Die Grenzen müssen klar gezogen werden und dürfen mit der Zeit nicht aufweichen, sonst sind Sie für den Hund nicht mehr eindeutig und er macht all das, was Sie nicht wollen. Jack Russell Terrier sind äußerst intelligente Hunde. Sie werden immer wieder und ihr ganzes Leben lang versuchen, ihre Menschen in Frage zu stellen, ihre Grenzen zu überschreiten und die Regeln zu hinterfragen.
Der Jack Russell – Eine Sportskanone
Nicht nur als Jäger macht der Jack Russell eine gute Figur. Er ist beinahe für alle Sparten des Hundesports einsetzbar. Ob Fährtenlesen, Agility, Frisbee oder Dogdance, grundsätzlich ist der Jack Russell Terrier für alles zu begeistern und hat er erst einmal seinen Lieblingssport gefunden, zeigt er enormen Ehrgeiz und viel Freude daran.

Jack-Russell-Terrier in Action
Das heißt allerdings nicht, dass er rund um die Uhr gefordert werden muss, denn genauso gerne liebt er lange gemütliche Spaziergänge, endloses Schnüffeln unter der Erde oder Buddeln von Löchern. Es darf nur nicht langweilig werden, sonst verselbstständigt er sich. Zwischendurch immer mal wieder kleine Gehorsamsübungen fördern die Bindung und Ihr kleiner Freund lernt, stets nach Ihnen zu schauen, um vielleicht nach einer Übung ein kleines Lob von Ihnen oder sogar ein Leckerchen zu gewinnen. Auch Hunderennen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit unter den Jack Russell Fans. Zu Hause in der warmen Stube ist ein körperlich und geistig ausgeglichener Jack Russell der größte Schmuser unter den Hunden und fällt zusammengerollt in der Ecke auf dem Kissen kaum auf. Bis das nächste Mal die Leine klimpert, dann freut er sich auf das nächste Abenteuer.
Rüde oder Hündin?
Das Wesen eines Hundes hängt nicht so sehr vom Geschlecht ab, wie man oft glaubt.
Vielleicht hilft auch ein Blick in Nachbars Garten, um zu sehen, wer nebenan wohnt. Ein Rüde unter vielen Hündinnen im Umkreis kann unter Umständen wesentlich stressiger für alle Beteiligten sein, als zwei Läufigkeiten einer Hündin im Jahr zu meistern. Auf der anderen Seite ist ein Rüde gleichgeschlechtlichen Artgossen manchmal dominant, markiert und schnuppert in allen Ecken, aber Hündinnen tun dies ebenso.
Ist der Jack Russell Terrier ein Familienhund?
Ganz klar ja. Diese Rasse ist in der Regel kinderlieb und sie lieben es auch über das Welpenalter hinaus, mit Kindern zu spielen. Dennoch sollte man das Zusammenspiel zwischen Hund und Kind immer beaufsichtigen, denn sowohl Kinder, als auch die Terrier können ungestüm sein und um in bestimmten Situationen eingreifen zu können, muss immer ein Erwachsener anwesend sein. Ein Jack Russell sollte niemals Spielzeug für ein Kind sein!
Zur Weiteren Information: PDF-Download Rassestandard (deutsche Version)